Führt man sich Literatur zum Thema Klimawandel zu Gemüte, wird folgender Zusammenhang immer wieder aufgezeigt: kein Klimaschutz ist langfristig teurer als die Summe aller Klimaschutzmaßnahmen. Auch das liegt auf der Hand. Bei ungebremster Erderwärmung nehmen Extremwetterereignisse, Ernteausfälle usw. zu, was zu Schäden an Infrastruktur und Störungen in den Lieferketten jeglicher Art führt. In einer vernetzten Welt, wie wir sie kennen, führt das automatisch zum Einbruch der Wirtschaft in Dimensionen, die die meisten Menschen der westlichen Welt in ihrem bisherigen Leben noch nicht in ihrem Land erlebt haben.
Das ist alles richtig.
Ich möchte hier aber mal einen Gedankengang aufwerfen. Um Klimaziele zu erreichen, müsste man Menschen mit ins Boot nehmen, aber den Menschen auch zeigen, dass das für ALLE gilt. Hier sehe ich die großen Probleme.
Es ist mitnichten ja so, dass der "kleine Mann" nichts tun möchte. Der hat nämlich brav akzeptiert, dass die Autos einen Katalysator, einen Rußpartikelfilter brauchen und das auch alle 2 Jahre gegen erhebliche Gebühren geprüft werden muss, zum bisherigen TÜV. Die Leute haben akzeptiert, dass Spraydosen FSKW in die Atmosphäre ballern, dass es besser ist, auf LED Lichter umzurüsten, kaufen vorwiegend teurere E-Geräte mit AAA+, trennen Müll, usw. Der gleiche Mensch sieht aber Politiker in ihren Flugzeugen, sehen die Flotten der Politiker, die Menschen sehen nach wie vor die unnötigen Transportwege, Krabben nach Portugal und wieder zurück in unseren Verkauf, die gleichen Menschen sollen den ÖPNV nutzen, der aber kaputtgespart wird, usw. usf.
Man sollte da auch einmal ansetzen, wo es die echten Dreckschleudern und Verschmutzer gibt und Menschen mit Vorbildfunktion sollten voran gehen. So wirkt es, als solle "nur" der "kleine Mann" was machen.