Eigentlich kann man als Außenstehender überhaupt nicht für oder gegen eine DEL II sein, weil es überhaupt keine Infos darüber gibt, wie das ganze denn ablaufen soll. Die wichtigsten Punkte sind für jemandem aus der Oberliga wie mich, wie sich die DEL II künftig die sportliche Verzahnung mit den Oberligen vorstellt, und ob es weiterhin eine Anbindung an einen Nachwuchsförderpool geben wird.
In der Presseerklärung wird nur lapidar darauf hingewiesen, daß man noch "Details" ausarbeiten müsse, aber wenn solch grundlegenden Dinge "Details" sein sollen, dann weiß ich auch nicht, wie die Herren da so ticken. Aber man muss sich ja nur die Überschrift ansehen von wegen "fast einstimmig". Bei 12 Abstimmenden sind zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung 25 Prozent, die nicht dafür waren, also 75 % Ja-Stimmen. Dies der Öffentlichkeit mit "fast einstimmig" rüberzubringen ist alles andere als seriös und wirft bei mir zusammen mit der Detail-Geschichte doch größere Fragen auf.
Die Zweitligisten erhoffen sich durch die Annäherung an die DEL bessere Vermarktungsmöglichkeiten. Außerdem eine Perspektive bezüglich Aufstiegsmöglichkeit. Ist ja alles in Ordnung so, nur ist das mit der Aufstiegsmöglichkeit noch gar nicht fix, dazu könnte es sein, daß man sich vom restlichen Eishockey ebenso abschotet wie einst die DEL. Ich hoffe wirklich, daß die Entscheidungsträger da genau abwägen, und nicht blind in etwas hineinrennen. Immerhin läuft der DEL-DEB-Kooperationsvertrag 2018 aus, und wenn bei einem Modell DEL-DEL II von einem eventuell "mittelfristig" möglichem Aufstieg die Rede ist, dann stellt sich die Frage, ob dieses "mittelfristig" nicht einen ebenso langen (womöglich noch längeren?) Zeitraum beinhaltet. Dazu besteht, so wie zuletzt zu lesen war, immer noch die Möglichkeit, durch Reduzierung der Kontingentstellen und Vergrößerung der Nachwuchsquote (was ja eigentlich sehr löblich ist) nur noch als Zulieferer für die DEL dazustehen anstatt als Partner. Vor diesem Hintergrund scheint es zweifelhaft, ob man so eine bessere Vermarktung wie bisher überhaupt erreichen kann.
Da stellt sich mir wirklich die Frage, ob es nicht besser wäre, mit dem DEB zu einer Übereinkunft zu kommen. Daß dieser nicht einen Profispielbetrieb organisieren sollte ist klar, aber die Rahmenbedingungen könnte er schaffen. Eine Verzahnung der Ligen, wie eigentlich alle Eishockeyfans immer wieder fordern, ist doch nur mit dem DEB und den Landesverbänden zusammen möglich. Es müsste doch zu schaffen sein, mit Kompromissen auf beiden Seiten etwas Vernünftiges zu bewerkstelligen. So wie bisher geht es auf jeden Fall nicht weiter, und ob da eine DEL II der Weisheit letzter Schluss ist kann man eben erst sagen, wenn die oben aufgeführten "Details" dann auch wirklich bekannt sind. Ich habe aber so meine Zweifel, ob das ganze wirklich genau durchdacht ist.
PS: Hier wird ja gerne auf Uwe Harnos geschimpft. Was für ein Aufgabengebiet nimmt aber eigentlich ein Herr Kühnhackl war? Wie sind seine Ansichten, seine Ziele? Da hört man überhaupt nichts.