Das Problem bei Bayern ist m.E. viel weniger der Trainer als die mangelnde Qualität im Kader. Bis auf Lahm, Ribéry und mit Abstrichen Klose fällt mir keiner ein, dem ich mehr als das Prädikat "durchschnittlich" zuordnen würde. Zumindest wenn man von der internationalen Ebene spricht. Es hätte heuer mit diesem Team kein Trainer der Welt viel mehr gerissen. Nur bekommt Klinsmann jetzt eben die Quittung dafür, dass er sich anno 2006 für Lehmann entschieden hat. Würde die gleiche Mannschaft unter einem Trainer Hitzfeld einen viel größeren Rotz zusammenspielen, wäre der Trainer höchstwahrscheinlich der Letzte, dem man das zum Vorwurf machen würde. Ganz unabhängig davon, mit welcher Zielsetzung der Trainer in die Saison gegangen wäre.
Dennoch ist der Trainer Klinsmann über diese Saison hinaus wohl kaum haltbar in München. Man hat auf Seiten der Bayern-Verantwortlichen den Fehler gemacht, sich bei den Verhandlungen zu sehr auf Klinsmann einzulassen, anstatt zu sagen: "Hör mal her, so nicht. Es ist deine erste Station als Vereinstrainer, schau zu, dass du dich mal bewährst." Stattdessen hat man sich das ganze "Kompetenzteam" mit ins Boot geholt, wodurch eine Klinsmann-Entlassung jetzt so richtig teuer werden wird. Es ist ja nicht nur Klinsi, den man entlässt. Da werden Kosten auf die Bayern im 8-stelligen Bereich zukommen. Und das ist damit schon wieder ein Kracher weniger, den man so dringend zur Verstärkung des Kaders bräuchte. Die Ära Klinsmann wird der gute Herr Hoeneß als einen seiner ganz großen persönlichen Fehler (und davon gibt es nun nicht wirklich soooo viele) mit ins Rentnerleben schleppen müssen.